Samstag, 24. November 2018

Schreibwerkstatt - Die Bushaltestelle lag außerhalb des Ortes. Sechs lackierte Eisenpfeiler hielten ein winziges Kunststoffdach. ( H. Bertinetti)


Das Kunststoffdach, war schon so marode, dass es bei dem kleinsten Windstoß wegfliegen würde, von den Sechs notdürftig lackierten Eisenpfeilern, sprechen wir erst gar nicht. Und mitten drin, stehe ich und weiß nicht wohin mit mir und meinen Gedanken...
Es ist mitten in der Nacht, einer dieser Nächte, in denen man eigentlich zu Hause bleiben sollte. Es schüttet aus Eimer, es ist kalt und auch sonst ist gerade alles ziemlich Öde.
Der Kopf will nicht so wie er soll, anstatt diverse Sachen hinzunehmen, weil es gerade einfach nicht zu ändern ist, zerdenkt der wieder alles und ich stehe hier und möchte ehrlich gesagt, nur mal kurz aus diesem Gedankenbus aussteigen, einfach eine kleine Pause haben.
Und genau dieses Aussteigen, hat dazu geführt, dass ich nun hier stehe, vor dieser maroden Haltestelle, die meine "Mauer" symbolisiert und mich über mich selbst ärgere...Ziemlich lange nicht mehr gepflegt das Ganze, was nun dazu führt, das ich mich schutzlos und angreifbar fühle... Meine Mauer, war meine Maske, kaum einer konnte mir ansehen, was in mir vorgeht, was ich fühle... 
Die Maske war einfach perfekt...
Und heute?
Heute bin ich ein kleines Sensibelchen, welches sich zu viel, viel zu sehr zu Herzen nimmt und jede kleinste Veränderung außerhalb, zum Anlass nimmt, nachdenklicher zu werden... Dabei ist doch eigentlich alles in Ordnung...
Ich habe unbezahlbare Freunde, auf die ich mich immer verlassen kann und einen ebenso wundervollen Partner, der zu 100% hinter mir steht und mich unterstützt.
Und dennoch bin ich verunsichert, traurig, genervt, angespannt und ziemlich ängstlich... Liegt es an der Jahreszeit, bzw. an die damit verbundenen, schmerzhaften Erfahrungen? Oder einfach nur daran, dass "meine Haltestelle" über die Jahre einfach nur total marode geworden ist, so dass ich einfach mehr wahrnehme und mich damit auch irgendwie mehr auseinandersetze?
Fragen über Fragen und keine dieser Fragen bringt mich weiter.
Weil je länger ich darüber nachdenke und versuche mir diese Frage zu beantworten, umso verwirrter werde ich...
Im Grunde genommen ist es ja gar nicht mal so schlimm, das diese "Haltestelle" fast in sich zusammenfällt. denn wenn ich ehrlich bin, stand die eh ziemlich im Weg... Doch dem Gefühl ist es egal, trotz des Wissens darum, bleibt es stur und will diese Haltestelle unbedingt wieder aufbauen und vor allem verbessern...
Und manchmal muss man einfach erkennen und vor allem einsehen, dass Kopf und Herz nie so ganz zusammenarbeiten können...
und es aushalten...

Schreibwerkstatt - „Wohin?“ – „Geradeaus“


… und plötzlich fällt das Navi aus.
Verflucht, gerade dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann, versagt die blöde Technik.

Eine Typische Montagssituation... Man ist eh schon gestresst, weil man verschlafen hat, zu Hause alles falsch läuft, was falsch laufen kann, man stolpert über sämtliche Sachen, das Wasser wird einfach nicht warum, sodass man fast kalt duschen muss, vergreift sich und der Kaffee schmeckt nicht mehr süßlich wie gewohnt sondern schrecklich versalzen,  Die Katze versteckt den Schlüssel und zu allem Überfluss versagt auch noch die Technik.         Ich meine mal gelesen zu haben dass man solch ein Phänomen auch „Murphys Law“ nennt. Macht Sinn, denn dieses „Gesetz“ besagt: „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ Und das so lange, bis man sich nichts sehnlicher wünscht, als wieder in sein Bett zu können, um die Decke über den Kopf zu ziehen.
Hab ich mir den Weg gemerkt?

Bis zu übernächsten Kreuzung geradeaus und dann?
Dann bin ich auf der Autobahn und das mitten in einem Stau…
Auch das noch, heute hat sich aber auch echt ALLES gegen mich verschworen. Aber gut, nicht Panisch werden, sondern nutz dieses Schneckentempo um das Navi in den Gang zu bekommen.

Gesagt getan, nach gefühlten 1000 Stunden, einige Graue Haare mehr und Mordlust Gedanken in Richtung des Navis, wollte dieses verfluchte Dinge fast schon aus dem Fenster schmeißen, ging es endlich an und die typisch nervige Navistimme meldet sich…

„Route wird neu berechnet"
„Bitte wenden“

Ich weiß grad gar nicht wer ich bin...

Und das nervt!
Nicht nur dieser Gedanke ist anstrengend, sondern auch das damit verbundene Gefühl.
Wer bin ich?
Für die einen die freundliche, geduldige, die die andere gut aufmuntern kann und immer da ist, wenn man sie braucht.
Ganz gleich ob sie sauer auf dich ist, oder ob sie in dem Moment eigentlich ganz andere Sorgen hat. Die, die manchmal zu ehrlich ist und auch Kritik äußert. Allerdings kurz danach immer ein ziemlich schlechtes Gewissen hat, da sie denkt, sie wäre zu kritisch oder ehrlich gewesen und hätte ihren gegenüber somit verletzt.
Die, die so sensibel ist, das sie selbst bei Harry Potter mit ner Box Taschentücher da sitzt...
Und für die anderen:
Die die unsicher ist, schweigsam, schüchtern. Manchmal auch arrogant oder kindisch.
Die Langweilerin, die die einfach nicht aus sich herauskommt und nichts aus sich macht, sondern alles nur von der Sitzecke heraus beobachtet, während die anderen feiern und das Leben genießen.
Während sie, meist jeden ihrer Schritte drei Mal zerdenkt, bevor sie sich einen Ruck geben kann um diesen dann wirklich, wenn auch zaghaft ausführt.
Und wer bin ich für mich?
Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht...
Ich weiß nicht wer oder was ich wirklich bin, was meine Stärken sind und was genau mich eigentlich ausmacht.
Wer bin ich, so ganz ohne Maske?
Wo genau ist mein Platz, in dieser manchmal rauen und Empathielosen Gesellschaft?
Und was ist meine "Aufgabe"?
Warum fällt es mir so schwer in mich hineinzufühlen um genau dies herauszufinden?
Warum machen mich diese Fragen so nervös?
Warum weiß ich das nicht und warum wird mir das selbst jetzt nicht so klar?
Warum fällt mir das bei positiven Sachen immer noch so schwer und bei den negativen Aspekten könnte ich Seitenweise Sachen finden und mir würde immer noch etwas einfallen, womit ich gänzlich unzufrieden bin?
Und gleichzeitig will ich mich mit den negativen Dingen bzw. mit meinen "Macken gar nicht mehr auseinandersetzen, sondern endlich herausfinden, wer ich eigentlich bin und das ohne andere zu fragen, wer ich denn für sie bin.
Nur wo und vor allem wie fängt man damit am besten an?

Montag, 19. November 2018

Schreibwerkstatt - Hastig zog ich mir mein T-Shirt über und warf einen Blick auf die Uhr, 9:12… Noch beinahe 45 Minuten


Verflucht, warum muss ich auch immer so lange trödeln. Jedes Mal aufs Neue, werde ich durch ein spannendes Buch abgelenkt, so dass ich wieder einmal die Zeit vergesse…
5 Minuten… Klar… Wie so oft wurden aus 5 Minuten, 90 Minuten…
Muss ich mir jetzt etwa schon einen Wecker stellen, damit ich mich rechtzeitig fertig machen kann?
Während ich mich, mal wieder, über meine eigene Schusseligkeit ärgere, suche ich meine berühmten „sieben Sachen“ zusammen…
„Rumps“ Verflucht!!! Hüpfend, weil ich mir meinen kleinen Zeh am Bett gestoßen habe, versuche ich meine Socken zu finden, die wieder einmal verstecken mit mir spielen Jedes Mal aufs Neue! So langsam macht das doch echt keinen Spaß mehr,
Immer dann, wenn ich eh schon gestresst bin, passieren diese „tollen“ kleinen Unfälle. Die ich, wenn ich organisierter wäre, prima verhindern könnte, was natürlich voraussetzt, dass ich nicht immer so trödeln würde.
Aber nö… dieses verfluchte, total lustige Buch, von Tobi Katze, lässt mich einfach nicht in Ruhe. Weiter vor mich hin fluchend, erwische ich mich dabei, wie ich wieder zum Buch schiele, mit dem Gedanken, doch nochmal schnell eine Seite lesen zu können…
Nein!!! So toll du auch bist, ich werde dich jetzt nicht weiterlesen, sonst komme ich komplett zu spät“ und springe unter die Dusche…


Hastig zog ich mir nach dem Duschen, mein T-Shirt über und warf einen Blick auf die Uhr… Verdammt 9:12… Noch beinahe 45 Minuten…
Eigentlich wollte ich noch frühstücken, gemütlich einen Kaffee trinken und im Radio den Nachrichten und der Musik lauschen, einfach gemütlich in den Tag starten… Doch das kann ich heute getrost vergessen, da ich mich ja von einem Buch verführen lassen musste…
Während ich schnell, einen am Vortag gebackenen Magdalena esse, den ich mit einem kräftigen, heißen Schluck Kaffee runterspüle, mir denke, dass ich unbedingt was am Rezept ändern muss, da dieser Magdalena eindeutig zu trocken ist und nach der schnellsten Verbindung suche, ziehe ich mir meine Schuhe an, sehr zum Verhängnis, meines Kopfes, der nun eine Fette beule hat, weil er ja unbedingt mit dem Brett über der Heizung im Flur kuscheln wollte… Dieses verfluchte Brett allerdings, war überhaupt nicht kuschel bedürftig, was es meinem Dötz auch prompt mitteilte…
Mit der Hand auf meinem Kopf, ging ich dann auch endlich aus der Tür und kam glücklicherweise gerade noch rechtzeitig an…

Sonntag, 18. November 2018

Schreibwerkstatt - Gebärdensprache - Gefangen in einer Welt, in der man sich nur durch Gestik und Mimik verständigen kann. Alles um einen herum ist still, in einer Welt, die hektisch und laut ist.


Ich möchte schreien, aus Angst von niemandem verstanden zu werden, doch meine Stimmbänder reagieren nicht und somit bleibe ich stumm. Laute Musik, nehme ich nur in Schallwellen durch den Bass wahr und wenn jemand die Gebärdensprache verwendet, verstehe ich auch den Text. Ich versuche zu erkennen, was mein gegenüber mir mitteilen möchte, doch er spricht zu schnell und dadurch verstehe ich nur die Hälfte…
Die Sprache der Mimik und Gestik… eine Kommunikation, die kaum einer beherrscht und so mancher reagiert mit Unverständnis, wenn man versucht irgendwie darauf aufmerksam zu machen, dass man anders ist, dass man sich nicht „normal“ verständigen kann und somit auf andere Hilfsmittel zurückgreifen muss.
Für mich ist die Gebärdensprache etwas ganz normales, mit meiner Familie verständige ich mich nur mit dieser, aber sobald ich draußen bin…
Ist alles anders…
Die Ruhe, die Sicherheit und die Geborgenheit, die ich zu Hause verspüre, sind plötzlich verschwunden. Auch wenn ich nichts hören kann, so bemerke ich dennoch, wie hektisch und vor allem genervt alle um mich herum sind und das macht mir Angst…
Aber nicht nur ängstlich bin ich, sondern auch verwirrt und überfordert. Ist es als Hörender normal, so auf seine Umgebung zu reagieren?
Ist es besser nichts zu hören, damit man ruhiger und gelassener ist, weil die Geräusche um einen herum einen einfach nur überfordern? Wie hört sich das Hören überhaupt an? Und wie hören sich wohl die Worte an, die ich nur durch Zeichen verstehe?
Selbst meine Gedanken „sehe“ ich in Zeichen, weil ich es nicht anders gelernt habe, klar könnte ich zu einem Akustiker gehen, mir dort ein Gerät anfertigen lassen, um wenigstens ein wenig hören zu können…
Aber will ich das?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht…
Einerseits will ich das Hören lernen um leichter zu verstehen, andererseits bekomme ich allein bei dem Gedanken daran Angst, Angst vor Reizüberflutung und Überforderung. Angst überhaupt nicht mehr mit meiner Umgebung klar zu kommen…
Und so, bleibe ich dann doch lieber gehörlos, als alles neu zu erlernen…

Samstag, 17. November 2018

Schreibwerkstatt - Wir brauchen das Herz eines Kriegers, damit wir uns unserem Leben unmittelbar und unseren Schmerzen & Grenzen, unseren Freuden & Möglichkeiten zuwenden können.


Leere…
In meiner Situation, eigentlich wie so oft die bessere Möglichkeit etwas zu schreiben, auch wenn mir bewusst nichts einfällt dazu, so schaffe ich es dennoch zumindest ein bisschen was passendes zum „Thema“ zu schreiben, auch wenn ich im ersten Moment nicht so recht dran glauben kann.
Manchmal ist so ‘ne „Leere“ also gar nicht mal so übel, auch wenn es doch schon ziemlich nervt, was einfach damit was zu tun hat das ich mich einfach immer wieder viel zu sehr unter Druck setze.
Perfekt möchte ich sein, keine Fehler machen, etwas was überhaupt nichts mit Freude zutun hat sondern mit schmerzen, die sich als Frust verkleiden.
Mir jeden Tag aufs Neue zu sagen, dass Fehler erlaubt sind, diesen Leitsatz als Mantra immer wieder aufzusagen, kann echt ermüdend sein, wenn man selber das Gefühl hat, das der Krieger in meinem Herzen, gegen dieses bockige Kind einfach machtlos ist…
Und dennoch hört dieser Krieger glücklicherweise nicht auf, denn aufgeben das möchte ich überhaupt nicht, dafür bin ich viel zu weit gekommen.
Auch wenn es in Zukunft manchmal echt schmerzhaft sein wird und ich eventuell sogar mehr als einmal über meine Grenzen gehen werde und somit das eine oder andere mal alles verfluchen werde und wie ein bockiges Kind in der Ecke schmollen werde, freue ich mich schon ein bisschen darauf, weil ich ganz fest daran glaube, dass es mit jeder neuen Lektion ein wenig besser werden wird.
Maßgeschneiderte Lektionen brauchen wir nämlich alle, denn ohne die würden wir auf der Stelle treten, da wir nur durch diese lernen und unsere Kraft daraus ziehen.
Klar verfluchen wir diese alle und manchmal zweifeln wir daran, ob diese Lektion wirklich sein musste, manches hätte sich das Leben auch wirklich sparen können, aber die Lektionen mit denen ich mich weiterentwickelt habe, möchte ich trotz der Tränen und trotz aller schmerzen nicht missen, da diese mich am Ende zu dem Menschen gemacht haben, der ich bin, auch wenn ich manchmal nicht genau weiß wer ich bin, so gibt es die eine oder andere Charaktereigenschaft an mir, die ich recht in Ordnung finde…
Klar einige mögen meine Ehrlichkeit nicht wirklich, was nicht sonderlich schlimm ist, da es eigentlich eh nur Personen waren, die es lieben, wenn man ihnen den Honig um den Mund schmiert, etwas was ich echt nicht mag, da bin ich lieber ehrlich, sage meine Meinung, freundlich aber direkt, als das ich lüge, damit die heile Welt erhalten bleibt.
Bringt nämlich niemanden was und mir würde es auf Dauer eher Magenschmerzen bereiten, was nicht sonderlich gut wäre…
Und dann… Dann gibt es noch die, die es nervt, dass man sensibel ist und Gefühle zeigt, die wollen, dass man eher ein Eisblock wird weil man ja sonst, mit einem sensiblen Wesen, angeblich viel verletzbarer bzw. angreifbarer wäre…
Wenn die Leute das so sehen, ok… ehrlich gesagt nicht mein Bier, denn ich bin eigentlich ganz gerne sensibel, Emphatisch und zeige meine Gefühle, da diese einfach nur Menschlich sind…
Und da ich jetzt komplett den Faden verloren habe und nicht ,mehr wirklich weiter weiß, bzw. nicht mehr weiß was ich noch schreiben wollte, werde ich den Stift nun niederlegen und einmal tief durchatmen…

Freitag, 16. November 2018

Schreibwerkstatt - Man kann nie wissen, ob die Gedanken, die man sich vorher macht richtig sind – man muss es ausprobieren.


Soviel gibt es darüber zu schreiben.
Eigentlich wäre dieses Thema, die beste Basis dafür, all das aufzuschreiben, was ich in den letzten Wochen und Monaten darüber gelernt habe.
Aber dennoch fällt mir keine gescheite Einleitung dazu ein.
Zu groß ist der Anspruch an mir selbst, sowas gut zu verpacken, es nicht allzu langweilig zu gestalten, vor allem aber keinen “Vortrag“ daraus zu machen.
Und wieder sind es diese Gedanken die mich bremsen, die mich alles, zumindest für diesen Moment “vergessen“ lassen bzw. blockieren. Fast wie vor einer Klausur, vor der man Angst hat, vor der man sitzt und auf einmal ein Blackout hat.
Das sind solche Momente wo man sich einen Knopf wünscht, um seine Gedanken, also die die alles blockieren, ausschalten zu können.
Klar hätte ich da die eine oder andere Imaginationsübung im Hinterkopf, diese kann ich in diesen Momenten auch nicht wirklich nutzen, da 45 Minuten zum Schreiben, für mich einfach keinen Platz lassen um 10 Minuten vor mir her zu meditieren in der Hoffnung, dass meine “Monster“ endlich mal “die Klappe halten“.
Nun komme ich wieder mal an einem Punkt, wo einerseits leere in meinem Kopf herrscht und andererseits ein unheimlicher druck, da ich einfach noch nicht wirklich was vernünftiges geschrieben habe, was mich natürlich wieder nervt, denn eigentlich weiß ich das dies vollkommener quatsch ist und ich es endlich mal auf die Reihe bekommen sollte und vor allem muss, mich nicht immer wieder schlechter zu machen als ich eigentlich bin.