Montag, 12. November 2018

Schreibwerkstatt - ...und jetzt?


Ich war schon immer die „schüchterne“, der „Langweiler“, der „Nerd“ etc… wenn die anderen feiern gingen, verkroch ich mich mit meinem Buch ins Zimmer und las. In den Ferien waren es dann schon mal 10 Bücher die ich verschlungen habe. Menschenmassen machten mir Angst, auf andere zugehen oder allgemein aus mir herauskommen unmöglich, denn die Angst zu nerven oder abgewiesen zu werden, war schon immer ein Teil von mir,
nur für mich war es normal…
normal, weil ich es nicht anders kenne…
mit der Zeit wurde es schlimmer, immer mehr Situationen, die für viele selbstverständlich waren, machten mir Angst, was sich auch mit der Zeit auf alles andere auswirkte. Ich hatte kaum noch Lust neues auszuprobieren und je mehr negatives ich erlebte, umso trauriger und unsicherer wurde ich…
2011 dann die Diagnosen…

Posttraumatische Belastungsstörung
Depression
Verdacht auf Borderline

Und wieder kam meine Liebe zum Lesen zum Vorschein und so machte ich mich schlau, merkte allerdings dann auch schnell, dass bis auf die Depression keine der mir genannten Diagnosen passten, so dass ich irgendwann da stand mit Frust und Misstrauen gegenüber den Ärzten, was natürlich zu noch mehr Ängsten führte…
Ich fragte mich irgendwann, ob es den Ärzten nur darum ging, Diagnosen rauszufischen die das meiste Geld bringen, nur damit man dann noch zusätzlich teure Medikamente verschreiben kann die dann eh nichts bringen, Außer das man zunimmt. Was zu noch mehr Frust führt.

Dann der Wendepunkt 2017…
Durch viele lange Gespräche unter anderem mit meinem Partner und genügend Selbstreflektion, der Entschluss, dem UKE eine Chance zu geben.


Nur, was bedeutet das für mich. Zum einen, 2 Wochen Diagnostik, wo ich komplett auf den Kopf gestellt wurde und dann die richtigen Diagnosen nicht nur bekam, diese wurden mir genau erklärt, so dass plötzlich alles einen Sinn machte.
Es ist nicht „normal“ so komplett verschlossen zu sein, nein das „Kind“ nennt sich einfach nur

Selbstunsichere Persönlichkeitsstörung
Depressive Störung
Sozialphobie

Mit diesen Diagnosen, war nicht nur die Tür zur Verhaltenstherapie auf, sondern ich konnte auch an der APS Studie teilnehmen, die Therapieformen für Patienten mit Angst- und Persönlichkeitsstörungen unter die Lupe nimmt.
Und jetzt nach 2 Monatiger stationärer Therapie, den richtigen Medikamente, der APS Studie, dem UKE und anderen Werkzeugen, kann ich nach vorne blicken und irgendwann vielleicht sogar angstfrei durchs Leben gehen.

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