Es war schon immer so. Jedes Mal, wenn irgendwas in oder um meiner
Familie herum passierte, wurde ich ausgeschlossen oder schlimmeres. Manchmal,
da war ich sogar schuld daran, zumindest in den Augen meiner Familie.
11 Jahre ist es jetzt her, dass meine Oma tot ist und dennoch erinnre ich
mich genau daran, so als wäre es gestern gewesen….
Ich wurde nicht einmal gefragt, wie es mir geht, was in mir vorgeht,
selbst als ich den ersten „Hilfeschrei“ absetzte, wurde es ignoriert, nein…
während man sich rührend um meine Geschwister kümmerte, meinen kleineren
(halb)Geschwistern, von meiner Mutter vorgeheuchelt bekamen, was für ne tolle
Frau meine Oma war (war sie wirklich)und das es ja schade sei, dass sie sie
nicht mehr kennenlernen konnten (weil meine Mutter ein egoistisches Biest ist,
dem der kleinste Fehler reicht um einen Menschen zu ignorieren) und man sich
schon darüber Gedanken machte, wann meine große Schwester endlich in die
Wohnung ziehen kann (die eigentlich mir versprochen war), hieß es bei mir nur
„stell dich nicht so an“ bzw. „Hör auf zu heulen“, da war es eigentlich aber
auch egal, was ich hatte.
So zog sich das eigentlich wie eine rote Linie durch meine Familie, der
kleinste Fehler reichte und schon hatten sie einen Sündenbock…
Wenn ich funktionierte und mein Leben nach denen richtete, war ich gut,
wenn nicht… wurde ich ignoriert, wie es bei einem hässlichen Entlein oder
schwarzen Schaf nun mal so ist.
Das schmerzhafte daran ist aber nicht immer wieder nebenbei bzw. durch
Zufälle von irgendwelchen traurigen Ereignissen zu erfahren, sondern die
positiven Ereignisse an denen man mich nicht teilhaben lässt. Sei es die
Verlobung meiner älteren Schwester, oder das ich vor einem Jahr Tante eines
Mädchen geworden bin.
Aber so schmerzhaft es auch ist nicht miteinbezogen zu werden, von seiner
eigenen Familie, eigentlich ist es nichts neues, es ist etwas, was man kennt.
Eigentlich weiß man, dass man sich seine Familie nicht aussuchen kann,
stattdessen kann man sich einfach seine eigene kleine Familie „schaffen“ und
dies macht die Enttäuschung und den Schmerz etwas „leichter“.
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